Expo 2000

Im Jahr 1999 erhielten Daniel Milohnic und Dirk Paschke eine Einladung zur Errichtung einer Skulptur für die Expo 2000 in Hannover. Mit großem Aufwand wurden mehrere Vorschläge ausgearbeitet, leider kam es jedoch nicht zur Realisation der Projekte. Wir möchten hier nur zwei der gescheiterten Vorschläge erwähnen, da es sonst den Rahmen des Kataloges sprengen würde. Das Projekt "Tentakel" bestand aus der Errichtung einer dreidimensionalen Hausfassade mit bunten Schuttröhren, die aus den Fenstern kraken. Diese Skulptur sollte vor einer 25 Meter langen Kulisse mit Häuserfassaden aus dem 2._Weltkrieg stehen. Das Projekt scheiterte an der Standortvergabe.

In the year of 1999 Daniel Milohnic and Dirk Paschke were invited to implement a sculpture for the Expo 2000 in Hannover. A lot of time and energy were spent on several suggestions, unfortunately none of the projects was realised. Here we would like to mention only two of our suggestions, in order not to blow up the catalogue`s framework. The "Tentacle" project contained plans for the erection of a three-dimensional house front, with multi-coloured debris tubes hanging out of the windows. This sculpture should have been put up in front of a 25 metre long panorama of house facades from the 2nd world war. The project failed because of the location assignment.

Schirn 2001

Zwei Jahre später konnte das Tentakelprojekt mit den Kollegen des Phantombuero in der Ausstellung Frankfurter Kreuz, Schirn, Kunsthalle Frankfurt realisiert werden.

Two years later the Tentakelproject was realised together with the Phantombuero in the exhibition Frankfurter Kreuz, Schirn Kunsthalle Frankfurt.

For what do we stand for, what it is worth to go on the street, how much are we a part of a mass, in what way do group-dynamic processes afflict our actions. Today it is primarily the mass media of television that reports about demonstrations as another mass media. Therefore we wanted to construct a view-point from which the event could be watched via stand-by video television. For us as sculptors it is vital to develop the form of a picture only insofar that the visitor is able to fill in his or her own historical remembrances, associations and thoughts. With modern media techniques, it is today possible to blend virtual slogans onto blank banners in real-time, without us doubting the authenticity of those pictures. The advertisements during football games give such an example. The mechanically operated barriers still used today as carriers for advertise ments, will soon be replaced with computer generated barriers which could function e.g. in different languages, depending on which countries the game is transmitted to.
Another failed undertaking on the Expo held the title "The Street is the Grandstand of the People". On the Expo 2000 a sculpture should emerge, which focuses on the central theme of demonstrations as mass medium. Pictures of demonstrations are so to speak archetypally connected to the 20th Century. Since political declarations on the street were regarded as obsolete in the 90's, we possibly now experience a renaissance of this mode of expression in the new century. For instance the Loveparade in Berlin or the Anti-Haider demonstration in Vienna. Even if the Vienna demonstrators used modern communication tools such as mobile telephones, the visual impression invoked by banners, signs, balloons, etc. is amazingly similar to well known pictures from the turn of the 19th century. Our considerations circled around the question of how we could possibly insert the expected mass of visitors of this world exhibition into a three-dimensional picture. The signs and banners, as a quasi collage produce such a picture in reality. The signs could be conceived of as blank banners. No statements should be delivered, but rather questions raised.

Werksschwimmbad Kokerei
Zollverein, Essen

Daniel Milohnic und Dirk Paschke

Öffnungszeiten Saison 2011:
25.7. - 6.9. jeweils 12-20h. Bei sehr schlechtem Wetter muss das Bad geschlossen bleiben.
(Anfahrt/Route)
Der Eintritt ist frei.

Kokerei Zollverein
Ahrendahls Wiese
45141 Essen-Stoppenberg

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De Parasol, Utrecht, NL

Daniel Milohnic i.Z.m. Resonatorcoop

Verhuizing_naar_Breukelen
Mobile unit shed is now moved
from Vleuterweide to Breukelen
Datum: 26 april 2009, rond 10.00 uur
Locatie:_Professeurperenlaan_1,
Vleuterweide, Netherland
(Anfahrt/Route)
see history of mobile unit
daily changing program for kids and more
free entrance
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Frankfurter Positionen

Katalog, 64 Seiten Farbe
Milohnic/Paschke 2001
derzeit als Sonderangebot nur 15.-€/Stk.
Heiermannverlag Frankfurt am Main
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Ein weiteres Vorhaben auf der Expo trug den Titel: "Die Straße ist die Tribüne des Volkes". Auf der Expo 2000 sollte eine Skulptur entstehen, die Demonstrationen als Massenmedium thematisiert. Bilder von Demonstrationen sind gleichsam archetypisch mit dem 20. Jahrhundert verbunden. Nachdem politische Äußerungen auf der Straße in den 90´er Jahren als obsolet galten, erleben wir im neuen Jahrhundert möglicherweise eine Renaissance dieser Ausdrucksform, z. B. die Love-Parade in Berlin oder die Anti-Haider Demonstrationen in Wien. Obwohl bei den Wiener Demonstrationen moderne Kommunikationsmittel wie Mobiltelefone von den Demonstranten zur Verständigung benutzt wurden, bleibt doch der visuelle Eindruck durch Transparente, Banner, Schilder, Luftballons etc. erstaunlich ähnlich zu bekannten Bildern, aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Unsere Überlegungen gingen davon aus, wie es möglich sei, den erwarteten Besucherstrom der Weltausstellung in ein dreidimensionales Bild einzufügen. Durch die Transparente und Banner wird ein solches Bild quasi als Collage in der Realität erzeugt. Die Transparente können als Leerstelle verstanden werden. Es sollten weniger Statements abgegeben als vielmehr Fragen aufgeworfen werden. Wofür stehen wir ein, wofür lohnt es sich, auf die Straße zu gehen, wie sehr sind wir Teil einer Masse, wie verändert sich unser Agieren unter gruppendynamischen Prozessen. Über Demonstrationen als ein Massenmedium wird heute in erster Linie durch das Massenmedium Fernsehen berichtet.
Daher wollten wir einen View-Point aufbauen, von dem aus das Geschehen durch Standby-Video als Fernsehbild zu sehen ist. Als Bildhauern ist es uns wichtig, die Gestalt eines Bildes nur soweit zu entwickeln, dass durch gedankliche Arbeit, Assoziationen und historische Erinnerungen der Betrachter die Gesamtschau selbst ergänzt und vervollständigt. Mit der heutigen Medientechnologie ist es möglich, leere Transparente einer Demo in Echtzeit mit Parolen zu versehen, ohne dass wir die Echtheit dieser Bilder anzweifeln würden. Ein Beispiel hierfür ist virtuelle Bandenwerbung bei Fußballspielen. Die Banden am Spielfeldrand, die heute noch mechanisch bewegt werden und als Werbeflächen dienen, werden bald von computergenerierten Banden abgelöst, die z. B. in verschiedenen Sprachen eingesetzt werden, je nachdem, in welche Länder ein solches Spiel übertragen wird.
Bild 1 zeigt eine Anti-Pershing Demonstration, die wir vor das Restaurant der Expo verlegt haben. Eigentlich fand diese Veranstaltung 1983 in Bonn statt (vgl. Originalbild). Das Bild besteht aus drei prägnanten Aspekten. Erstens der Architektur samt Bäumen, zweitens der Menschenmasse und drittens den typischen Elementen einer Demonstration (Banner, Transparente, gebastelte Pershing). Da die Architektur und die Menschenmasse auf der Expo ohnehin vorhanden sein würden, bräuchte man nur das dritte Element, also die Transparente und Demonstrations-accessoirs, auf einem Platz oder einer Straße zu installieren, um ein solches Szenario entstehen zu lassen.
Dabei ist es nicht so wichtig, um welche Demonstration es sich handelt und auf welchem Platz des Messegeländes sie stattfindet. Die Besucher werden als Akteure Teil der Installation und bewegen sich zwischen ihr hin und her. Wie man an den Fotos sieht, hatte der Fotograf einen leicht erhöhten Standpunkt eingenommen. Wenn sich unser Plan realisieren lässt, wäre es interessant, dem Betrachter einen eben solchen Standpunkt, etwa ein Podest, eine Plattform oder eine Fußgäängerbrüücke, als mögliche Sichtachse auf das Geschehen anzubieten.

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